Samstag, 30. Juni 2012

Artikel : Mannheimer Morgen / Morgenweb (Deutschland) 18/06/12

Ein Marsch erinnert an Flüchtlingsleid
130 "Sans-Papiers", wie sich die Organisation nennt, zogen vom Alten Meßplatz zum Asylbewerberheim, um gegen die Einwanderungspolitik in Europa zu demonstrieren.
© mer

Von unserem Mitarbeiter Markus Mertens
Der Afrikamarkt selbst überrascht auf dem Alten Messplatz kaum. Man setzt hier auf Traditionelles, auf Bewährtes. Und so sind es auch die gleichen schönen Kulturgüter wie eh und je, die hier angepriesen werden. Von kunstvoll verzierten Trommeln über Flechtkörbe, bunte Roben, Holzfiguren und -ketten sowie kostbare Tücher findet sich hier alles, was die afrikanische Seele verkörpert. Hinzu kommen hypnotische Rhythmen, mit denen Trommel-Virtuose Nii Ashitey Nsotse auf eindrucksvollste Art und Weise eine Lanze für all das bricht, was afrikanische Musik an Positivem zu leisten in der Lage ist. Wie sie bewegt und mitreißen kann, emotionalisiert und enthemmt. Die famose Crew aus dem Trommelpalast schlägt in diese Kerbe nicht minder wie die Soul-Sängerin Féenose aus Burkina Faso. Etliche Familien laben sich an afrikanisch-kulinarischen Spezialitäten und verbringen einen unbeschwerten Samstag.

Demo für Bleiberecht

Eine andere Realität, die, die sie auf dem afrikanischen Kontinent, ihrer Heimat, erfahren haben, zeigen die "Sans-Papiers" an diesem Tag auf. "Sans papiers", das steht im Französischen für "ohne Papiere" und meint illegale Einwanderer. Ihre Bewegung formierte sich schon 1996 in Paris, sie setzten sich für ein europaweites Bleiberecht für alle ein.

Es ist früh am Morgen, als sie im Jugendkulturzentrum Forum ihre Pressekonferenz geben. Am 2. Juni haben sie in Brüssel ihren Marsch begonnen, ...weiterlesen...

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