Montag, 25. Juni 2012

Pressemitteilung: Marsch von Bern nach Wünnewil, 24. Juni 2012


ORS AG erneut in der Kritik: Die Verantwortlichen verweigern ein Gespräch mit einer Delegation des europäischen Marsches der Sans-Papiers und Migrant_innen
 
Der europäische Marsch der Sans-Papiers und Migrant_innen erreichte am 23. Juni 2012 die Bundeshauptstadt. Neben den Verschärfungen des Asylgesetztes kritisierten die Aktivist_innen auch den von der profitorientierten ORS AG geführten Bunker im Hochfeld.

Mit lautstarkem Protest und Trommelschlägen besammelten sich am Samstagmittag ca. 300 Personen vor dem Bunker. Zusammen mit dem Komitee gegen Fremdenhetze und Asylbusiness und weiteren Soldarischen protestierten die Marschteilnehmenden gegen die menschenunwürdigen Lebensumstände im Bunker und gegen die Privatsisierung im Asylwesen. Mehrmals versuchten die Marschierenden Kontakt mit den Verantwortlichen des Zentrums aufzunehmen. Diese verweigerten ein Gespräch. Daraufhin baten die Marschierenden um einen Austausch ihrer Erfahrungen mit den Zentrumsbewohner_innen. Auch dies verwehrten die Verantwortlichen des Zentrums und die Sicherheitskräfte.

Die Bewohner_innen des Bunkers leiden unter den Umständen: Selbstmordversuche einer Frau

Bereits seit Monaten wird die ORS AG und die Zentrumsleitung der Zivilschutzanlage im Hochfeld scharf kritisiert. Viele massive Misstände wurden bereits aufgedeckt: Epidemie-Gefahr durch Windbocken, Gefährdung von Schwangerschaften, schlechter Zugang zu Medikamenten, Einschränkung der Versammlungsfreiheit, schulpflichtige Kinder werden nicht oder erst unter Druck eingeschult. Die Bewohner_innen des Zentrums beklagen sich und leiden unter den schwierigen Lebensumständen. Vergangene Woche berichteten die Bewohner_innen des Zentrums sogar von Selbstmordversuchen einer Frau.

Solidarisierung mit der Grossdemo

Die Zentrumsbewohner_innen wurden von den Marschierenden eingeladen, nach einem gemeinsamen Austausch während des Mittagessens, ihren Protest gegen die ORS AG, die Verschärfungen des Asylgesetztes und die diskriminerende Migrationspolitik zusammen weiterzuführen. In diesem Sinne schlossen sich die Läufer_innen der Grossdemo gegen die menschenverachtende Migrationspolitik an. Im Anschluss an die Demo liessen die Marschierenden den Abend auf dem Bundsplatz mit Diskussionen, Musik und Tanz ausklingen.

Der Widerstand gegen die ORS AG verlagert sich nach Wünnewil

Auch heute geht der Protest gegen die ORS AG und gegen das Asylbuisness weiter. Die Teilnehmenden laufen gemeinsam von Bern nach Wünnewil, wo eine weitere von der ORS AG geführte Zivilschutzanlage steht. Mit einem Camp neben dem unterirdischen Asylzentrum solidarisieren sich die Marschierenden am Sonntagabend mit den Bewohner_innen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen